„… und zum Dritten!“
Dank Lottomitteln kann das Landesmuseum Württemberg goldene Münzen ersteigern.
Gastbloggerbeitrag: Dr. Matthias Ohm
(Dr. Matthias Ohm arbeitet am Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Er betreut dort unter anderem das Münzkabinett.)
„… und zum Dritten – verkauft an das Landesmuseum Württemberg!“. Wenn dieser Satz auf einer Auktion fällt, waren wir erfolgreich und konnten wertvolles Kulturgut ersteigern. Dass wir in der Lage sind, bei einer Versteigerung mitzubieten, verdanken wir den vielen Menschen, die hier im Land Lotto spielen. Aus den Erträgen von Lotto Baden-Württemberg werden Sport, Denkmalpflege und soziale Projekte gefördert. Aber auch Kunst und Kultur. Unter anderem fließen die Überschüsse in den Zentralfonds. Aus diesem können die Kunstmuseen des Landes Spitzenwerke erwerben. Darunter auch goldene Münzen und Medaillen mit Seltenheitswert.


Schweißnasse Hände im Saal oder am Telefon
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei einer Auktion zu mitzubieten. Wir können vorab schriftlich den Maximalbetrag angeben, den wir zu zahlen bereit sind. Nach der Auktion erfahren wir dann, ob wir erfolgreich waren. Weitaus spannender ist es aber, live mitzubieten – entweder im Saal oder telefonisch. Mit schweißnassen Händen halten wir Bietertafel oder Telefonhörer und hoffen, den Zuschlag zu bekommen.
Vor einiger Zeit stand eine Auktion an, während ich auf einem Kongress in Speyer war. Kurz bevor die Münze aufgerufen wurde, die das Landesmuseum ersteigern wollte, schlich ich mich aus dem Tagungsraum auf die Hauptstraße. Mit dem Handy am Ohr bot ich dann live mit: „Ja, 4.000 halten wir.“, „5.000 auch noch.“ Ich erntete dafür von Passanten sehr irritierte Blicke. Aber das war egal, denn es kam schließlich der wunderbare Satz. „… und zum Dritten – verkauft an das Landesmuseum Württemberg!“ aus dem Telefonhörer.

Kulturgut für Württemberg sichern
Eine Erwerbung aus dem Jahr 2012 zeigt, wie wichtig die Förderung von Lotto Baden-Württemberg ist: Wir konnten eine äußerst seltene Goldmedaille ersteigern, mit der die Geburt des Kronprinzen (und späteren Königs) Karl von Württemberg gefeiert wurde. Nach Auskunft des Auktionshauses stammte der letzte Konkurrent, der gegen das Landesmuseum bot, aus dem Ausland. Dank der Zentralfondsmittel war es möglich, bedeutendes Kulturgut im Lande zu halten.

Der Gastblogger: Dr. Matthias Ohm
